B 7 Robotertypen
Intelligente Software kann auch ohne einen beweglichen Körper existieren. Viele Forscher*innen halten es allerdings für sinnvoll, Künstliche Intelligenz (KI) in Verbindung mit Robotern weiterzuentwickeln, denn die Verbindung zwischen Körper und Geist ist auch für den Menschen elementar. Die geistige Entwicklung eines Kindes (Sprache, soziale Kompetenzen, räumliche Orientierung) ist mit der eigenen Körpererfahrung eng verknüpft. Je nach Bauart oder Aufgaben lassen sich Roboter in unterschiedliche Typen einteilen:
Industrieroboter: Bis heute die mit Abstand am häufigsten anzutreffenden Roboter. Sie haben stark spezialisierte und begrenzte Fähigkeiten. Oft führen sie mechanische, für Menschen unangenehme oder ungesunde Tätigkeiten aus.
Kollaborative Roboter (Cobots): Die Weiterentwicklung der Industrieroboter. Sie sind so ausgelegt, dass sie mit Menschen Hand in Hand arbeiten, ohne ihnen gefährlich zu werden. Lern- und Kommunikationsfähig; Ziel: Sie sollen sich in menschliche Arbeitsprozesse einfügen (nicht umgekehrt).
Soziale Roboter: Soziale Roboter sollen alten Menschen Gesellschaft leisten und sie unterstützen, bei der Kinderbetreuung helfen oder auch in therapeutischen Einrichtungen eingesetzt werden. Art und Umfang dieser Aufgaben ist Gegenstand ethischer Debatten.
Schwarm-Roboter: Kleine, einfach konstruierte Roboter, die in großer Zahl eingesetzt werden und untereinander kommunizieren, meist nur mit den unmittelbaren Nachbarn. Das Prinzip ist von der Natur übernommen (Schwarmintelligenz). Einsatzmöglichkeiten in der Landwirtschaft oder bei der Beseitigung von Umweltschäden, auch beim Militär (Drohnenschwärme).
Nano-Roboter: Winzige Roboter, die z. B. in den Körper eingeschleust werden, um Medikamente an einen bestimmten Ort zu transportieren; bislang nur erste Experimente an Tieren.
Weiche Roboter: Bisherige Roboter sind aus starren Materialien konstruiert, was ihre Sensibilität und Anpassungsfähigkeit begrenzt. Experimentiert wird z. B. mit neuen Materialien wie Hydrogel, das durch Wasserdruck gesteuert wird. Für zukünftige Entwicklungen möglicherweise von großer Bedeutung.
Militärroboter: Autonome Kampfmaschinen gehören zum Schreckensszenario von Science Fiction-Erzählungen und sind inzwischen (zumindest auf dem Übungsgelände) Realität. Bei der UNO setzen sich viele Staaten für ein Verbot autonomer Waffensysteme ein, andere halten sie für ethisch vertretbar.
Eigener Text; Roboter-Systematik in Anlehnung an: Manuela Lenzen, Künstliche Intelligenz. München 20182, S. 97ff.
Wie viele Roboter gibt es auf der Welt?
Verlässliche Zahlen gibt es nur für Industrieroboter, deren Zahl von der International Federation
of Robotics (IFR) regelmäßig erhoben wird. Demnach gab es 2016 weltweit etwa 1,8 Millionen
Industrieroboter, 2020 sollen es bereits 3 Millionen sein. Die Staaten mit der größten Roboterdichte
sind Südkorea und Singapur, mit erheblichem Abstand folgen Deutschland und Schweden.
(Quelle: IFR 2018, www.ifr.org)
Aufgaben
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Lest den Text und kennzeichnet die aufgeführten Roboter nach folgenden Merkmalen: technisch besonders innovativ (I), gesellschaftlich wertvoll (W), ethisch problematisch (P).
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Benennt ethische Fragestellungen zum Einsatz von Robotern, mit denen sich die Gesellschaft in Zukunft verstärkt auseinandersetzen muss.